Versicherungsmakler stehen für Verlässlich- und Verbindlichkeit
Ende Oktober war es wieder soweit. Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK) hat den branchenweit bekannten Jahrespreis „Unternehmer-Ass“ vergeben. Gemeinsam mit dem Institut Ritter, dem Versicherungsmagazin und dem Institut für Versicherungsbetrieb Beratungsgesellschaft (IVV) kührte er die besten Versicherungsmakler Deutschlands. Gold ging in diesem Jahr an „Maiergroup Versicherungsmakler GmbH“. Strahlend nahmen die Sieger ihre Auszeichnung in Empfang. Das 1965 gegründete Maklerhaus sitzt mit seinen 70 Mitarbeitern in Tuttlingen und ist auf Medizinprodukte und Präzisionstechnik spezialisiert.
Was zeichnet einen besonders guten Makler eigentlich aus?
Nach Angaben der Award-Initiatoren wurden bei der Auswahl fünf Faktoren in Betracht gezogen und nachgefragt:
- Wieviele Ergebnisse hat das Unternehmen im Jahr erzielt?
- Wie sehen die internen Abläufe in Vertrieb und Betrieb aus?
- Wie professionell ist die Arbeit der Mitarbeiter?
- Welche Strategie verfolgt das Unternehmen?
- Was sind seine Alleinstellungsmerkmale?
Eigentlich lassen sich die Besonderheiten eines Maklers nicht allein anhand von Fakten und Zahlen verifizieren. Nach wie vor zeichnen Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Kundennähe diesen Berufsstand aus. Informationen über die Zahl der Ergebnisse oder die Strategie seines Unternehmens sagen in diesem Fall nur mittelbar etwas über seine Qualität aus.
Vertreter arbeiten immer fest für eine Versicherungsgesellschaft, der Makler hingegen verbindlich für den Versicherungsnehmer
Der Versicherungsmakler arbeitet von seinem Selbstverständnis immer nah am Kunden. Er geht eine verbindliche Geschäftsbeziehung mit ihm ein, die nach Möglichkeit von jahrelangem Bestand ist. Kraft seines Marktwissens und der Kenntnisse der Gesetzeslage, analysiert er präzise den Bedarf des Kunden und stellt für ihn die spezifisch richtigen Versicherungen zusammen. Er vertritt nie das Angebot einer Versicherungsgesellschaft en gros, sondern prüft immer alle Angebote, die auf dem Markt sind. Hat der Kunde sich entschlossen, welche Versicherung er in Anspruch nehmen möchte, vertritt der Makler seinen Mandanten vielmehr gegenüber der entsprechenden Gesellschaft. Er richtet sich prinzipiell nach den Weisungen seines Kunden und handelt keinesfalls nach den Vorgaben einzelner Versicherungshäuser. Das unterscheidet ihn vom Versicherungsvertreter oder vom Agenten. Der Vertreter arbeitet immer fest für eine Versicherungsgesellschaft, der Makler hingegen verbindlich für den Versicherungsnehmer.
Auch wenn die Geschäftsbeziehungen zu einem bestimmten Maklerhaus schon seit Jahren anhalten, gilt gleichzeitig: Der Makler ist nicht beim Kunden angestellt. Beide bleiben selbständig in ihren Entscheidungen und agieren unabhängig voneinander. Die Beziehung zwischen den beiden findet deshalb auf Augenhöhe statt.
Der Eid des ehrbaren Kaufmanns
Grundlage der Begegnung ist Vertrauen. Kein Wunder, dass jeder seriöse Makler – ob bewusst oder unbewusst – dem alten Treueeid folgt, den ein Kaufmann noch bis ins 19. Jahrhundert abzulegen hatte: „Ich schwöre, (…) dass ich in meinem mir anvertrauten Maklerdienst mich getreu und redlich will verhalten.“ Er verpflichtet sich prinzipiell nicht persönlichem Profit, sondern behält immer die Interessen seines einzelnen Kunden im Auge. Er sorgt für die anhaltende Sicherung dessen Eigentums im Schadensfall.
Verbindlichkeit und Vertrauen machen die Professionalität eines Maklers aus. Entsprechend setzen gute Maklerhäuser zunehmend auf Spezialisierung. Lieber versuchen sie alles über Versicherungsfälle von Handelsimmobilien zu sammeln als generell sämtliche Informationen über Versicherungen im Allgemeinen vorzulegen. So hat sich die „GRAF BRÜHL Versicherungsmakler GmbH“ in Frankfurt am Main die Bereiche gewerbliche Immobilienwirtschaft, aber auch mittelständische Produktionsbetriebe und Seniorenheime auf die Fahnen geschrieben.
Umso erfreulicher, dass das Interesse an der Branche deutschlandweit gestiegen ist. Die DVA verzeichnete zu Beginn des aktuellen Wintersemesters einen Rekord an Studenten des Studiengangs „Bachelor of Insurance Management“. 160 Erstsemester starteten in das berufsbegleitende Studium. Das Bildungsangebot gibt es seit 2010 und begann eigenen Angaben zufolge mit circa 90 Teilnehmern.
Der Zuwachs ist insbesondere von Interesse, als dass keiner das Studium beginnen kann, der nicht zuvor ein entsprechendes Praktikum absolviert hat. Die Studierenden wissen also, worum es in diesem Beruf geht. Sie haben begriffen, dass es dabei um Kundennähe geht und möchten ihre Fähigkeiten dahingehend nachhaltig professionalisieren.
Initiative Arbeitskreis Datenschutz im Versicherungsvertrieb
Die Hochschule Koblenz, um nur ein Beispiel zu nennen, schickte in diesem Herbst 19 Erstsemester in das Studium zum Betriebswirt für betriebliche Altersversorgung. Sie werden sich also insbesondere mit Rentenentwicklung, Lebensversicherungen und Zukunftsplanung beschäftigen. Die Initiative „Arbeitskreis Datenschutz im Versicherungsvertrieb“ der Maklerkonzepte GbR bietet – um ein weiteres Thema anzuführen – im Januar ein Seminar zum Datenschutzbeauftragten an.
Die berufsbegleitende Ausbildung dauert, laut Nachfrage drei Jahre. Darauf folgt der landesweit übliche Hochschulabschluss mit einer Bachelorarbeit. Aktuell sind mehr Männer als Frauen für den Bachelor eingeschrieben – das Verhältnis liegt bei etwas 40 zu 60 Prozent. Das Alter der Studierenden sei „bunt gemischt“, so die Hochschule, zwischen 25 bis 50 Jahre.
Zeit darüber nachzudenken, ob man sich nicht selbst auf diesen Weg begeben möchte. Immerhin könnte man während seiner Laufbahn mindestens einmal das „Unternehmer-Ass“ in Händen halten, möglicherweise sogar in Gold.
Gleichzeitig ist offensichtlich, dass professionelle Makler auch auf andere Formen von Auszeichnung setzen. Versicherungshandel ist ein diskretes Geschäft. So ist es der „Graf Brühl Versicherungsmakler GmbH“ wichtig, statt öffentlicher Awards, die Anerkennung ihrer Kunden im stillen zu erhalten. Höchste Auszeichnung ist hier, wenn das Maklerhaus an Freunde oder Geschäftspartner weiterempfohlen wird. Damit bringt der Kunde seine Zufriedenheit in aller Deutlichkeit zum Ausdruck.