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Zweites Sturmtief in zwei Wochen – „Friederike“ sorgt für Schäden in Milliardenhöhe
Stürmisch geht das Jahr weiter: Nach „Burglind“ am 3. Januar fegte am 18. Januar mit Sturmtief „Friederike“ innerhalb von etwa zwei Wochen bereits das zweite schwere Winterunwetter über Deutschland. In der Spitze wurden 203 Stundenkilometer auf dem Brocken gemessen. Damit wurde sogar der Höchstwert von „Kyrill“ überboten, der auf den Tag genau elf Jahre zuvor mit in der Spitze 202 Stundenkilometer über Deutschland geweht war. „Kyrill“ war mit versicherten Schäden von über zwei Milliarden Euro der teuerste Wintersturm aller Zeiten für die deutsche Assekuranz.
Der Zugverkehr kam Deutschlandweit zum Erliegen
Noch konnten die Auswirkungen von „Friederike“ nicht flächendeckend erhoben werden, doch die Schadensbilanz steigt. Gemeldet wurden neben acht Todesopfern und hunderten, zum Teil schwer Verletzten auch zahlreiche Sachschäden an Gebäuden, Fahrzeugen, Stromleitungen und an vielen Bahnstrecken. Der Orkan an der Nordwestküste auf europäisches Festland, nahm über den Niederlanden Fahrt auf und traf in Deutschland als erstes auf Nordrhein-Westfalen (NRW). Hier wurde Eltern ausdrücklich empfohlen, ihre Kinder an diesem Tag nicht in die Schule zu schicken. Schon vormittags kam der Nahverkehr zum Erliegen. Das bevölkerungsreichste Bundesland war auch das am stärksten betroffene. Laut Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) fuhren Polizei- und Rettungskräfte in NRW über 20.000 Einsätze. Hinzu kamen rund 8.000 Einsätze der Landespolizei. Später mussten Verkehrsverbindungen auch in weiteren Bundesländern unterbrochen werden. Der Sturm kippte Bäume um, blies Schindeln von den Dächern und schob parkende Autos aufeinander. Stundenlang heulte der Wind so laut, dass man draußen sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Am nachmittag und frühen Abend kam der Zugverkehr deutschlandweit zum Erliegen. Trotzdem dürfte „Friederike“ weniger teuer für die deutschen Versicherer werden wie „Kyrill“. Dies hat vor allem meteorologische Gründe. „Anders als bei ‚Kyrill‘, der noch verbreiteter in Deutschland für Orkanböen sorgte und die stärksten Böen an Gewittern an der zugehörigen Kaltfront auftraten, kam es bei „Friederike zu den stärksten Böen in einem nur etwa 200 km breiten Streifen erst hinter der Kaltfront“, erläutert Diplom-Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD).Rund eine Milliarden Euro Schadenbelastung
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht nach einer Schätzung von rund einer Milliarde Euro Schadenbelastung durch „Friederike“ aus. Laut Berliner „Tagesspiegel“ entfallen 900 Millionen Euro davon auf Sachschäden, sowie 100 Millionen auf Schäden an Kraftfahrzeugen. Die Meyerthole Siems Kohlruss Gesellschaft für aktuarielle Beratung mbH setzt ihre Schadenprognose bei 800 Millionen Euro an. Die Prognose stützt sich auf das selbst entwickelte Sturmmodell „Storm Chaser“. Dieser Karte kann auch entnommen werden, wo in Deutschland welche Windgeschwindigkeiten festgestellt wurden. Geschäftsführer Onnen Siems bezeichnete „Friederike“ als einen „schlanken Kyrill“. Verglichen mit dem für die deutsche Versicherungswirtschaft teuersten Wintersturm aller Zeiten „fiel das Sturmfeld von ‚Friederike‘ enger und kleinräumiger aus und der Sturm zog schneller durch“, so der Versicherungs-Mathematiker. Die höchsten Werte wurden neben Düsseldorf in Erfurt und Dresden gemessen. Der Sturm verliess das Land gegen Abend wieder Richtung Tschechien. Ein Teil des Orkans verirrte sich nach Niedersachsen, stürmte jedoch in Hannover schon weniger stark. Stuttgart, Berlin und München wurden diesmal nur gestreift. Als erster Versicherer hat sich die Westfälische Provinzial Versicherung AG mit einer ersten Schadenschätzung an die Öffentlichkeit gewandt. Bei dem öffentlichen Versicherer ist nach eigenen Angaben fast ein Drittel aller Gebäude in Westfalen versichert. Silke Liedtke, Abteilungsleiterin Sach-Schaden, erwartet „einen voraussichtlichen Schadenaufwand von 100 bis130 Millionen Euro. Sie berichtete ferner von bereits einigen gemeldeten Großschäden, ohne hier zum jetzigen Zeitpunkt konkreter zu werden. Wenn Sie jetzt das Bedürfnis verspüren, Ihren Versicherungsschutz zu überprüfen, dann sprechen Sie uns an. GRAF BRÜHL Versicherungsmakler Frankfurt ist ein führender Experte für Gewerbe-Gebäudeversicherungen.Artikel in Ihrem Netzwerk teilen
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