„Burglind“ sorgt für stürmischen Jahresbeginn 2018
Tief „Burglind“ sorgt für stürmischen Jahresbeginn 2018 mit 112 Milliarden Naturkatastrophen-Schäden weltweit teuerstes Jahr der Geschichte.
Mit Böen bis zu 120 Kilometern in der Stunde fegte der Wind über Deutschland hinweg. Bäume knickten wie Strohhalme, Ziegel flogen vom Dach, Züge und Fernbusse waren verspätet, und mitten im Winter gab es ein Gewitter.
Schäden in Höhe von 200 bis 300 Millionen Euro
Die Meyerthole Siems Kohlruss Gesellschaft für aktuarielle Beratung mbH (MSK) geht laut VersicherungsJournal.de davon aus, dass der Sturm die Versicherer rund 200 Millionen Euro kosten wird. Der Markt geht ersten Einschätzungen zufolge sogar von Schäden in Höhe von 300 Millionen Euro aus. Kein beruhigender Start für das neue Jahr, kann man doch rückblickend sagen, dass Deutschland 2017, was Sturmwarnungen anging, einigermaßen glimpflich davon gekommen ist. Die vergangenen zwölf Monate kostete die Versicherer im Land rund zwei Milliarden Euro Sachschäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben durch Naturereignisse wie Stürme, Hagel oder Starkregen. Das geht aus der aktuellen Naturgefahrenbilanz des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hervor.
Die beiden Stürme „Paul“ und „Rasmund“, die im Juni und Juli in Deutschland tobten, schlugen in der Bilanz mit rund 300 Millionen Euro zu Buche. Ende Juli fielen mit dem Tiefdruckgebiet „Alfred“ nach Angaben von MSK 200 Millimeter Niederschlag. In dieser Zeit meldete der GDV zusätzlich 300 Millionen Euro Schäden an Kraftfahrzeugen.
Naturkatastrophen verursachen teuerste Jahr in der Geschichte der Versicherer
Mit den aktuell summierten Schäden für das Gesamtjahr in Höhe von zwei Milliarden Euro fällt 2017 unterdurchschnittlich aus. Bei den Unwettern habe es sich, so der GDV, mehrheitlich um regionale Vorkommnisse gehandelt. Die Wetterlagen haben zwar hohe Schäden verursacht, von flächendeckenden Naturkatastrophen sei das vergangene Jahr aber verschont geblieben.
Das Schadenjahr 2017 entspricht damit den Werten der letzten drei Jahre. 2015 lagen die Angaben bei 2,1 Milliarden Euro, 2016 waren die Zahlen ähnlich. Auch im regionalen und internationalen Vergleich war 2017 ein gutes Jahr.
Die vergangenen Monate gelten weltweit mit 112 Milliarden Euro (135 Milliarden US-Dollar) versicherter Naturkatastrophen-Schäden als das teuerste Jahr in der Geschichte der Versicherer. Zum Vergleich: 2016 waren laut Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) versicherte Schäden aus Naturkatstrophen nur in Höhe von 43 Milliarden Euro entstanden.
Zu den hohen Summen trugen insbesondere die Hurrikans „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ in der Karibik bei, sowie das Erdbeben in Mexiko. Die Gesamtschäden, inklusive der nicht-versicherten Schäden, beliefen sich auf rund 330 Milliarden US-Dollar (rund 274 Milliarden Euro). Das sei die zweithöchste Summe für Naturkatastrophen, die jemals innerhalb eines Jahres gemessen wurde, so die Münchener Rück.
Sind Sie ausreichend versichert?
Vergleichsweise hohe Schäden wurden in Europa durch Frost verursacht. Aufgrund der niedrigen Temperaturen im April 2017 entstanden landwirtschaftliche Schäden in der Summe von 3,3 Milliarden Euro. Hiervon waren jedoch nur 600 Millionen Euro versichert.
In Asien haben schwere Monsunniederschläge 2.700 Menschen das Leben gekostet. Ortschaften standen teilweise zu drei Viertel unter Wasser, heißt es im Bericht. Nur ein „verschwindend geringer Teil“ der Schäden (2,9 Milliarden Euro) war jedoch versichert.