Die ganze Stadt ein Flammenmeer – Folge 3
Stadtbrände durch unglückliche Begleitumstände
Der Große Brand von Chicago
Die Feuersbrunst, die ganz Chicago am 8. Oktober 1871 in Brand setzte, war von einer Scheune ausgegangen. Sie vernichtete rund 17.000 Gebäude und machte ein Drittel der 300.000 Einwohner obdachlos. Bis zu 300 Menschen starben. Unglücklicherweise hatte schon am Vortag ein Großbrand in der Stadt gewütet. Als erneut Alarm geschlagen wurde, unterschätzten die Feuerwehrleute die Gefahr. Auch hatte es im vorausgegangenen Sommer überaus wenig geregnet. Für zwei große Brände in Folge war nicht genügend Löschwasser vorhanden. Doch den Bewohnern kam schließlich ein Glücksfall zugute: Zwei Tagen später begann es, heftig zu regnen und der Brand wurde restlos gelöscht.
Großer Brand von Chicago
Der Stadtbrand von Ålesund
Ålesund ist eine Kaufmanns- und Fischereistadt und liegt in Norwegen. Wie viele skandinavische Ansiedlungen war sie bekannt für ihre historischen Holzhäuser. Am 23. Januar 1904 brach ein Brand aus und zerstörte 850 ihrer pittoresken Fachwerkbauten. Nur zwölf Jahre später brannte Bergen nieder, nur wenige Fahrstunden von Ålesund entfernt. In diesem Fall vernichtete das Feuer 300 Gebäude.
Stadtbrand von Ålesund
1923 gab es in Tokio und Yokohama 142.800 Tote
Am 1. September 1923 suchte die beiden japanischen Metropolen Yokohama und Tokio ein Großbrand heim. Mit ihren traditionellen Holzhäusern waren die Japaner dem Inferno schutzlos ausgeliefert. Die Zahl der Toten erreichte eine zuvor nie dagewesene Höhe: 142.800 Menschen fielen dem Feuer zum Opfer.
Ursache für den Brand war ein starkes Erdbeben gewesen. Es hatte die gesamte Kantō-Ebene erfasst, in der die beiden Städte liegen. Die Strassen rissen auf, die Brücken brachen ein und hohe Bauten stürzten ineinander, als seien sie auf Sand gebaut worden. Etwa 1,9 Millionen Bewohner verloren ihre Wohnungen.
Großes Kantō-Erdbeben 1923
Weiterführende Links:
Folge 4 „Der Stadtbrand von Tangermünde“ (folgt)