Die ganze Stadt ein Flammenmeer – Folge 2
Stadtbrände, die durch Krieg ausgelöst wurden
Der Dreißigjährige Krieg
Zahlreiche Stadtbrände wurden nicht durch ein Missgeschick, sondern durch Kriege ausgelöst. Brandstiftung sollte für Verwirrung und Chaos in der Bevölkerung sorgen. Gerade befestigte Städte und Burganlagen ließen sich dadurch leichter einnehmen.
Verheerende Zerstörung Bautzens
So verursachte auch der Dreißigjährige Krieg in vielen Teilen Deutschlands verheerende Brände und Feuersbrünste. Am 2. Mai 1634 erlebte die Stadt Bautzen ihr größtes Inferno. Die kaiserlichen Truppen brannten die Stadt nieder, und 700 Einwohner kamen in den Flammen ums Leben. Obwohl die Stadt von einem festen Mauerring umschlossen und sieben massiven Türmen geschützt ist, konnten sich die Bewohner nicht dagegen wehren.
Dreißigjähriger Krieg
Am 2. Mai 1634 ließ der kaiserliche Oberst von der Goltz vor seinem Abzug die im November eingenommene Stadt Bautzen niederbrennen. 700 Bewohner kamen dabei ums Leben. Quelle: Wikipedia
Operation Gomorrha – Feuersturm über Hamburg
Später waren es Weltkriege, die in den Städten großflächige Brände verursachten. So starteten britische und amerikanische Flieger im Sommer 1943 die „Operation Gomorrha“ und bombardierten gezielt mehrere Tage lang die Innenstadt von Hamburg. Auf dem Höhepunkt der Angriffe brach am 28. Juli ein Feuersturm aus, in dem 30.000 Menschen starben. Wie eine Windhose zogen die Feuerwirbel alles, was in ihre Nähe geriet, in ihren Kern, und es verbrannte. Nach heutiger Einschätzung war der Feuersturm kein Zufallsresultat des Flächenbombardements, sondern ein militärisch geplantes Vorhaben.
Für Hamburg war das nicht die erste Katastrophe dieser Art. Knapp hundert Jahre früher suchte die Hansestadt am 5. Mai 1842 ein Flächenbrand heim, der drei Tage lang anhielt. Zerstört wurden etwa 1.700 Häuser, insbesondere im Nikolaiviertel. Auslöser war keineswegs der Krieg, sondern lediglich ein Feuer, das in dem Haus eines Zigarrenmachers ausgebrochen war. Auch der finanzielle Schaden hielt sich damals in Grenzen, weil die „Hamburger Feuerkasse“, 1676 gegründet, und damit die erste Feuerversicherung weltweit, Hausbesitzern eine Entschädigungen zahlte.
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Die Bombardierung Dresdens
Ähnlich wie in Hamburg verfuhren britische Bomber im Zweiten Weltkrieg mit Dresden. Innerhalb von drei Tagen wurde die Elbmetropole dem Erdboden gleich gemacht. Am 13. Februar 1945 legten 243 Flieger fünfzehn Minuten lang ihre schwere Ladung über der Stadt ab. Wie ein Teppich aus tödlichen Geschossen sank sie flächendeckend auf die gesamte Altstadt. Es traf ihre Bewohner vollkommen überraschend. Wegen seiner strategisch unbedeutenden Lage war Dresden Flüchtlingslager, Lazarett und Notstation geworden. Keiner rechnete mit militärisch gezielten Angriffen.
Die zweite Attacke begann gegen halb zwei Uhr früh, diesmal ohne Vorwarnung, da die Sirenen nicht mehr funktionierten. Wie aus dem Nichts waren die Flugzeuge plötzlich da, allein das Brummen der Motoren war zu hören. Die Zahl der Flieger hatte sich verdoppelt. Sie trafen die Fliehenden auf den Straßen und Elbauen, die Verletzten, Alten und Kinder, die sich aus den Kellern unter den eingestürzten Häusern gerettet und im Großen Garten gesammelt hatten. Wieder fielen Brandbomben, Sprengbomben, Minen – insgesamt gut zweieinhalbtausend Tonnen in einer Nacht. Am Morgen des 14. Februars 1945 war das Zentrum von Dresden dem Erdboden gleichgemacht. Aus der Steinwüste ragten kaputte Gebäudeteile, einzelne Mauern, verkohlte Baumstrünke.
Luftangriffe auf Dresden
Als Dresden brannte
Der dritte Angriff kurz nach Mittag richtet sich gegen angrenzende Viertel und Bahnanlagen. Dreizehn Minuten lang regneten wieder Bomben auf die Stadt: 770 Tonnen. Auch der vierte Angriff am 15. Februar, erneut um die Mittagszeit, dauerte nur zehn Minuten. Die dreieinhalbtausend Sprengbomben richteten vergleichsweise geringe Schäden an.
Dresden hat die Bombardierung nie ganz verwunden. Ungefähr 25.000 Menschen kamen ums Leben, die genaue Zahl konnte nicht festgestellt werden, weil sich ungezählte viele Geflüchtete auf dem Stadtgelände befanden. Bis heute läuten am 13. Februar jedes Jahr abends alle Glocken der Stadt. Die wiedererrichtete Frauenkirche im Zentrum ist zum Mahnmal wider den Krieg geworden.
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