Die ganze Stadt ein Flammenmeer – Folge 1
Historische Stadtbrände im Vergleich
Kriege und Feuersbrunst waren wesentliche Gründe für die Brände, die früher ganze Städte vernichteten. Zahlreiche Menschen kamen in den Flammen ums Leben. Oft mussten die Städte, nachdem das Feuer gelöscht worden war, vollständig neu aufgebaut werden. Ihre historsichen Ursprünge waren damit vernichtet.
Grund für die Brände waren der Baustoff, die Enge der Strassen und die Tatsache, dass innerhalb der Wohnbauten mit offenem Feuer gekocht und geheizt wurde. Häuser und Brücken wurden damals mehrheitlich noch mit Holz gebaut.
Als einer der frühesten Katastrophen dieser Art ging der sogenannte Stadtbrand von Alexandria (48 vor Christi) in die Annalen der Geschichtsschreibung ein. Er war der Tatsache geschuldet, dass die Römer mit ihrer Kriegsflotte im Hafen der ägyptischen Metropole vor Anker lagen. Aus strategischen Gründen liess Julius Cäsar sie in Brand setzen. Doch sein Plan ging nicht auf. Das Feuer vernichtete die Schiffe, sprang aber nicht auf das Festland über.
Schlimmer traf es Jahrzehnte später Rom selbst. Der Stadtbrand von Rom vom 19. Juli 64 nach Christi verwandelte die Millionenstadt in ein Flammenmeer und zerstörte das Zuhause vieler Menschen. Kaiser Nero wurde zu Unrecht der Brandstiftung verdächtigt.
Großbrände dieser Art ereigneten sich noch häufig in der Stadt am Tiber. Schon in den Jahren 213, 23 und 6 vor Christi wurde Rom großflächig von Feuer heimgesucht, sowie in den Jahren 27, 36 und 192 nach Christi.
Großer Brand Roms
Auch in Deutschland kam es im Altertum zu verheerenden Stadtbränden. In Lübeck löste allein dreimal innerhalb eines Jahrhunderts (1157, 1251, 1276) Feuer einen stadtweiten Brand aus. Nach der letzten Katastrophe dieser Art, erließ der Senat eine strenge Brandschutzordnung. Jegliche Holzbauten wurden daraufhin innerhalb der Stadtmauern verboten. Das schützte die Hansestadt in den nächsten sechs Jahrhunderten vor neuen Bränden.
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Stadtbrand von München
Ähnlich zog der Stadtbrand von München am 13. Februar 1327 eine Verschärfung der Brandschutzordnung nach sich. Der Kaiser erlies daraufhin ein strenges Verbot, Holzhäuser oder Strohdächer in der Stadt zu errichten. Ausgelöst hatte den Brand ein glühendes Kohlenstück in einem Kloster. Zwei Drittel der mittelalterlichen Stadt ging daraufhin in Flammen auf.
Feuersbrunst in München
Der Stadtbrand von München
Stadtbrand von Aachen
Wie oft Koch- und Wärmefeuer im Altertum zu verheerenden Bränden führte, lässt sich im Nachhinein nicht mehr mit Genauigkeit sagen. Zu häufig gab gewöhnliches Küchenfeuer Anlass dazu. Bekannt wurde die Unachtsamkeit eines Bäckers, der den Stadtbrand von Aachen (2. Mai 1656) nach sich zog. Nach offiziellen Angaben wurden 4.664 Gebäude zerstört. Sieben Achtel der bebauten Stadtfläche brannten binnen eines einzigen Tages nieder. In den meisten Fällen handelte es sich um Fachwerkhäuser. Glücklicherweise kamen dabei nur 17 Menschen ums Leben.
Die Aachener nahmen die Zerstörung zum Anlass, ihre Stadt neu zu konzipieren. Sie bauten sie wieder auf und machten daraus einen bekannten Badeort.
Stadtbrand von Aachen
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Great Fire of London
Ähnlich nahm das „Great Fire of London“ am 2. September 1666 in einer Backstube seinen Anfang. Um die 13.200 Häuser wurden in der Folge vernichtet, darunter fast der gesamte mitelalterliche Kern der Stadt. Der Tower konnte nur dadurch gerettet werden, dass man die umliegenden Gebäude kurzerhand sprengte. Noch heute umgeben die bekannte Befestigungsanlage großräumige Grünflächen und weitgehend unbebautes Land.
Auch in London waren es die Enge der Straßen und Holzbauweise, die das Feuer beschleunigt hatten. Nach dem Wiederaufbau wurden Fachwerkbauten verboten und eine Mindeststraßenbreite verordnet.
Noch bis ins 20. Jahrhundert stellten Herdfeuer eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle dar. Am 5. August 1917 sorgte der Funkenflug aus einer Küche für den Großbrand von Thessaloniki. Zwei Drittel der griechischen Metropole gingen in Flammen auf. 9.500 Häuser wurden zerstört.
Doch nicht nur das Küchenfeuer hatte für den verheerenden Brand gesorgt. Es soll ferner zu wenig Löschwasser zur Verfügung gestanden haben.
Großer Brand von London
Folge 2 bald hier…
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