Wohliges Schaudern im Salon
Ob Gewitterstürme, Vulkanausbrüche oder Erdbeben – Katastrophen sind allgegenwärtig. Sie ereilen den Mensch in natura oder in Berichten und jagen ihm Angst und Schrecken ein. Selbst wer noch nie in einen Flächenbrand geraten ist oder Schiffsbruch erlitten hat, fürchtet sich nachhaltig davor und sucht, derlei Schrecknisse zu meiden. Auch wer in seinem Leben bisher keine Überschwemmung erlebt hat und aller Voraussicht nach nie in eine derartige Lage geraten wird, weiß, dass es sich dabei um eine existenzbedrohende Situation handelt. Es gilt sie grundsätzlich auszuschließen oder sich wenigstens gut dagegen zu versichern.
Nichtdestotrotz gibt es unzählige Darstellungen von Katastrophen. Seit vielen Jahrzehnten schmücken sie Wände und Zimmer in Wohnungen und Häusern. Bevorzugt in behaglich eingerichteten Salons prangen sie gerne direkt über den bürgerlichem Sitzmöbeln, zeigen in unübersehbarer Größe einen Dreimaster in Seenot oder Menschen, deren Stadt gerade in Flammen aufgegangen ist. Beliebt sind auch blutige Jagdszenen oder detaillreiche Schlachtendarstellungen. Motive dieser Art bestimmen sowohl die Kunst der klassischen Malerei als auch der zeitgenössischen Fotografie. Künstler, die sich dieses Genres annehmen, können getrost auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken.
Kunsthalle Hamburg
In der Hamburger Kunsthalle kann man solcherlei Bilder zur Zeit ausführlich begutachten. Fast 200 Szenerien zu diesem Thema wurden aus aller Welt zusammengetragen. Die Darstellungen reichen zurück bis ins 17. Jahrhundert. Zu sehen ist dabei die gesamte Bandbreite künstlerischen Schaffens: Gemälde, Zeichnungen, Graphiken, Skulpturen, Fotografien, Filme und Videos.
Warum liebt der Mensch derlei Bilder?
Und was reizt den Künstler daran, eine Katastrophe darzustellen? Inwieweit prägen solche Gemälde unsere Wahrnehmung? Und was, nicht zuletzt, hat sich an der Darstellungsweise von Ursachen für Angst und Schrecken über die Zeit verändert? Vielen solchen Fragen geht die Hambuger Ausstellung nach, denn bei allen Unterschieden durch die Jahrhunderte hinweg wird doch eines sehr deutlich: Die Bilder lassen den Besucher nicht kalt. Sie ziehen ihn in Bann, heute wie damals, appellieren an seine Gefühle und lösen ähnlich wohligen Schaudern aus wie schon bei ihren ersten Betrachtern.
Und ein weiterer Aspekt wird deutlich: Der Mensch kann solche Bilder genießen, insbesondere wenn er sich selbst in Sicherheit befindet. Die beunruhigenden Szenen scheinen dieses Gefühl von Sicherheit geradezu zu verstärken. Das heimelige Wohnzimmer, das knackende Holz im Kamin, die wohlige Wärme strahlen angesichts einer traditionellen Katastrophendarstellung offenbar noch größere Geborgenheit aus.
Der besondere Reiz der epochen- und medienübergreifenden Ausstellung in Hamburg besteht in der räumlichen Zusammenführung von Werken, deren jeweilige Entstehungszeit Jahrhunderte auseinander liegt. Das erlaubt einen Blick auf die unterschiedlichen Techniken, mit denen eine bestimmte Form der Wahrnehmung erzeugt werden kann. Die Vielzahl der angewandten Herangehensweisen und Materialien wirft dabei die Frage auf, inwieweit Katastrophen in ihrer Darstellung nicht auch künstlich erstellt oder zumindest nachdrücklich verstärkt wurden.
Das Scheitern des Menschen an der Natur
Vergleicht man einzelne Bilder zum Beispiel mit der aktuellen Medienberichterstattung von Naturereignissen, Kriegshandlungen oder politischen Umbrüchen, wird offenbar, dass dabei gerne auf die menschliche Wahrnehmung zurückgegriffen wird, die in den alten Darstellungen, also durch Künstler und ihre Kunst, geprägt wurde. Naturkatastrophen würden, so heißt es sogar im Begleittext der Schau, nicht einfach geschehen, sie würden gemacht. „Jedes Zeitalter macht sich seine Katastrophen und definiert diejenigen Kriterien neu, nach denen bestimmte Ereignisse erst als solche etikettiert werden können.“ Die Ausstellung beleuchte dabei auch das Scheitern des Menschen an der Natur, etwa in Folge seiner Technikgläubigkeit.
Die Herangehensweise der Kuratoren eröffnet bei dieser Schau viele verschiedene Sichtweisen auf das Thema. Nicht jeder muss der Betrachter folgen, doch sie regen immerhin zum Nachdenken an. Eine Serie begleitender Vorträgen lädt zu Diskussionen und Gedankenaustausch ein. Allein schon die Qualität der einzelnen Werke macht neugierig auf einen Besuch der Ausstellung.
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