Strafrechtliche Risiken im Unternehmen:
Warum eine Strafrechtsschutzversicherung heute unerlässlich ist
Verantwortung trägt man nicht nur – man sichert sie ab
Die unternehmerische Realität hat sich verändert: Verantwortungsträger und zunehmend auch Fach- und Führungskräfte auf nachgelagerten Ebenen sehen sich heute nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch strafrechtlichen Risiken gegenüber. Der bloße Verdacht einer Pflichtverletzung kann ausreichen, um Ermittlungen durch Behörden auszulösen. Arbeitsunfälle, Datenschutzverstöße, Verstöße gegen Umweltauflagen oder Vergabevorschriften: Die Bandbreite möglicher Vorwürfe ist groß und betrifft keineswegs nur die Unternehmensspitze.
vollständiger Schutz
Die D&O‑Versicherung hat sich in vielen Unternehmen als wichtiger Bestandteil der Absicherung etabliert. Sie bietet insbesondere bei zivilrechtlichen Haftungsfragen (etwa bei Schadensersatzforderungen) wirksamen Schutz für Organmitglieder und ausgewählte Führungspersonen. Doch wenn es um strafrechtliche Vorwürfe geht, stößt dieser Schutz häufig an seine Grenzen. Die D&O‑Deckung greift in der Regel nur unter bestimmten Voraussetzungen und entfaltet ihre Wirkung oft erst in Verbindung mit einem haftungsrechtlichen Kontext.
umfassender Beistand
Eine separate Strafrechtsschutzversicherung bietet genau dort gezielten Schutz, wo andere Absicherungen nicht mehr ausreichen. Sie übernimmt Verteidigungskosten bereits ab dem Moment, in dem ein Anfangsverdacht vorliegt, also lange bevor ein förmliches Verfahren eröffnet oder eine Anklage erhoben wird. Das ist entscheidend: Denn gerade in der Frühphase kann eine professionelle und strategisch kluge Verteidigung maßgeblich über den weiteren Verlauf des Verfahrens entscheiden.
Ein weiterer zentraler Vorteil: Die Strafrechtsschutzversicherung kann auf sämtliche Betriebsangehörige ausgeweitet werden, unabhängig von Hierarchieebene oder Funktion. Damit wird sie zu einem wertvollen Instrument der Fürsorgepflicht des Unternehmens gegenüber seinen Mitarbeitenden.
Kosten, Risiken – und das unterschätzte Konfliktpotenzial
Strafrechtliche Verfahren sind nicht nur mit hohen finanziellen Belastungen verbunden – häufig in sechs- bis siebenstelliger Höhe –, sie bergen auch strukturelle Risiken: Wird die Verteidigung etwa über eine Gruppenpolice oder im Rahmen einer D&O‑Regelung abgewickelt, können bei internen Interessenkonflikten erhebliche Zielkonflikte entstehen. Besonders kritisch wird es, wenn mehrere Entscheidungsträger betroffen sind oder ein Verfahren mit einer Verurteilung wegen Vorsatz endet; in solchen Fällen kann es zur Rückforderung erbrachter Versicherungsleistungen kommen.
Empfehlung: Individuelle Vorsorge schafft Unabhängigkeit
Eine individuell abgeschlossene Strafrechtsschutzversicherung bietet hier ein klares Plus an Sicherheit. Sie gewährleistet nicht nur den unmittelbaren Zugriff auf spezialisierte Strafverteidiger, sondern auch eine unabhängige Interessenvertretung, frei von unternehmensinternen Abhängigkeiten. Für Unternehmen bedeutet dies: eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Versicherungsschutz. Für Führungskräfte und Mitarbeitende: ein Stück beruhigende Gewissheit in unsicheren Situationen.
Fazit
Strafrechtliche Verfahren sind längst keine Ausnahme mehr, sondern Teil der unternehmerischen Realität. Eine Versicherung für Organ- und Managerhaftung bildet eine wichtige Grundlage, reicht allein jedoch oft nicht aus. Die ergänzende Strafrechtsschutzversicherung bietet zuverlässigen Schutz, wenn es darauf ankommt: frühzeitig, umfassend und unabhängig. Ein Schritt, der heute mehr denn je zur verantwortungsvollen Absicherung gehört – für Unternehmen ebenso wie für jede einzelne verantwortliche Person.
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