Neue Regelungen in der Terrorversicherung:
Das müssen Sie wissen
Der Schutz vor Terrorschäden spielt für Unternehmen eine wichtige Rolle, um sich gegen potenziell existenzbedrohende Risiken abzusichern. Eine Reform im Bereich der Terrorversicherung in Deutschland verändert nun die Verantwortung und Rahmenbedingungen für Versicherer. Hier sind die wichtigsten Änderungen.
Warum ist Terrorversicherung wichtig?
Ein Terroranschlag kann neben menschlichem Leid auch enorme wirtschaftliche Schäden verursachen. Große Unternehmen in Deutschland sichern sich deshalb gegen diese Risiken ab, um Produktionsausfälle oder Sachschäden finanziell abzufedern. Für Konzerne, die beispielsweise aufgrund von Kreditauflagen einen umfassenden Versicherungsschutz benötigen, ist dies ein wichtiger Standortfaktor.
Zudem gewinnt die Terrorversicherung angesichts der aktuellen geopolitischen Lage weiter an Bedeutung. Experten warnen vor zunehmenden Risiken, die durch komplexe Bedrohungslagen entstehen. Der Schutz durch Versicherungen schafft hier nicht nur Sicherheit, sondern auch Vertrauen für Investoren und Stakeholder.
Was ändert sich?
Bislang deckte die Extremus Versicherungs-AG, ein mit staatlicher Garantie ausgestatteter Spezialversicherer für Terrorschäden, Schäden ab einer Versicherungssumme von 25 Millionen Euro pro Police ab. Ab 2026 wird diese Grenze auf 50 Millionen Euro angehoben. Das bedeutet:
• Schäden unterhalb von 50 Millionen Euro müssen von Erstversicherern (z. B. Gebäudeversicherern) übernommen werden.
• Extremus greift erst bei Schäden, die diese Summe übersteigen.
Für bestehende Verträge gelten bis Ende 2028 die bisherigen Regelungen. Ab 2029 übernimmt Extremus keine Risiken mehr unterhalb der neuen Grenze.
Welche Auswirkungen hat das auf Versicherer und Unternehmen?
Die Reform erhöht die Verantwortung der Erstversicherer. Sie müssen künftig größere Schäden durch Terroranschläge selbst kalkulieren und möglicherweise Rückversicherungen abschließen.
Für Unternehmen bedeutet dies:
• Die Prämien könnten steigen, da die Erstversicherer höhere Risiken tragen.
• Es besteht weiterhin ein hohes Schutzniveau, da Extremus und der Staat zusammen eine Gesamtsumme von bis zu 8,51 Milliarden Euro pro Jahr absichern.
Außerdem wurde ein zentraler Mechanismus zur Risikobewertung eingeführt. Dies soll sicherstellen, dass die Versicherer die Risiken differenzierter einschätzen können und große Prämienanstiege vermieden werden.
Unsere Lösung: Wir von GRAF BRÜHL Versicherungsmakler haben innerhalb unserer GGW Gruppe auf Basis dieser neuen Rahmenbedingungen eine branchenspezifische Lösung entwickelt, die über dem aktuellen Marktstandard liegt. Diese Lösung schließt nicht nur die Lücke, die durch das Anheben der Deckungsgrenze bei der Extremus ab 2026 entstehen wird, sondern wir können unseren Kunden darüber hinaus schon heute ein deutlich erweitertes Sicherheitsniveau in der Terrorversicherung bieten.
Gibt es Veränderungen bei den Höchstentschädigungen?
Extremus sichert weiterhin Schäden bis zu 2,53 Milliarden Euro pro Jahr ab. Sollte diese Summe überschritten werden, übernimmt der Staat eine Garantie für weitere 5,98 Milliarden Euro. Die aktuelle Jahreshöchstentschädigung liegt damit bei 8,51 Milliarden Euro und beträgt maximal 1,5 Milliarden Euro pro Kunde.
Zusätzlich ist geplant, bei außergewöhnlichen Ereignissen wie großflächigen Anschlägen mit erhöhten wirtschaftlichen Folgen eine schnelle Auszahlung der Versicherungsleistungen sicherzustellen. Dadurch sollen Unternehmen schneller in den Wiederaufbau investieren können.
Was ist nicht versichert?
Ein Betriebsunterbrechungsschaden wird weiterhin nur dann gedeckt, wenn er durch einen klassischen Sachschaden (z. B. Explosion) verursacht wurde. Cyber-Terrorismus, bei dem Unternehmen durch Datenklau oder Viren lahmgelegt werden, ist nicht durch die Extremus-Police versicherbar. Hier sind spezielle Cyber-Versicherungen gefragt, die Risiken abseits von Terror- und Kriegsereignissen abdecken.
Neu hinzu kommt jedoch eine intensivere Prüfung, ob hybride Bedrohungen, die eine Mischung aus physischen und digitalen Angriffen darstellen, zukünftig durch spezielle Zusatzmodule versicherbar gemacht werden könnten.
Was bedeutet die Reform für den Wirtschaftsstandort Deutschland?
Die Reform bietet Unternehmen Planungssicherheit bis 2029 und gewährleistet weiterhin hohe Absicherungssummen. Dennoch kritisieren einige Branchenvertreter, dass andere Länder höhere Staatsgarantien bieten. Angesichts steigender Material- und Personalkosten könnten höhere Leistungen Deutschland für internationale Investoren attraktiver machen.
Fazit
Die Reform der Terrorversicherung verteilt die Verantwortung neu und zwingt Erstversicherer, größere Risiken zu übernehmen. Für Unternehmen bleibt der Schutz jedoch umfassend und es besteht weiterhin ein starkes Sicherheitsnetz durch den Staat. Allerdings zeigt die Diskussion über Cyber-Risiken und höhere Entschädigungssummen, dass es auch in Zukunft Anpassungsbedarf geben könnte.
Sie möchten Näheres über die Terrorversicherung und unsere erweiterte Lösung erfahren? Sprechen Sie uns jederzeit gerne an!
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